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3 Wochen Sri Lanka

Ella Panorama

​​ILJA + Steffi

Nachdem wir beschlossen hatten zum 2. Mal nach Sri Lanka zu fliegen, haben wir uns zuerst um Visum und Flug gekümmert. Beides ließ sich online bewerkstelligen. Das Visum für Sri Lanka kann man auf der offiziellen Seite des Department of Immigration and Emigration beantragen. Es kostet aktuell 35 Dollar für 30 Tage, zahlbar mit Kreditkarte. Man muss bei Ankunft in Sri Lanka trotzdem das Einreiseformular ausfüllen. Alternativ gibt es das "Visum On Arrival", es wird also bei Einreise beantragt und kostet momentan 40 Dollar.

Direktflüge von Hamburg nach Colombo gibt es nicht, daher hatten wir die Wahl des Umsteigeflughafens. Nach Indonesien sind wir mit Emirates über Dubai geflogen. Also wieder mit Emirates von Hamburg über Dubai, diesmal nach Colombo.

Hat soweit alles gut geklappt, mit Emirates kann man gut fliegen. Service ist in Ordnung, an der Pünktlichkeit wird anscheinend gearbeitet und das Entertainmentprogramm sucht seinesgleichen.

Colombo haben wir gleich hinter uns gelassen. Die Erinnerungen von vor 15 Jahren haben uns veranlasst, uns zum Akklimatisieren ein Hotel in Negombo zu nehmen.

Per Taxi ging es zum Ocean Pearl Hotel. Das Hotel war gut, nur ziemlich weit ausserhalb gelegen. Das hat den Vorteil, dass es vergleichsweise ruhig ist, aber man eben auch gut zu Fuss sein muss. Letzteres ist bei uns der Fall, daher kein Problem.

In Negombo verpasst man nix, wir haben uns 2 entspannte Tage gemacht und sind dann per Bus weiter nach Kandy gefahren. Der Busbahnhof von Negombo ist wirklich super, übersichtlich, sauber und ziemlich neu. Das haben wir schon anders gesehen. Busse nach Kandy fahren vormittags alle Stunde, ab mittag alle 1,5  Stunden.

In Kandy ging es per Tuk Tuk zum Majestic Tourist Hotel. Auch wieder ausserhalb, deshalb ruhig. Kandy hat ein Verkehrsproblem, Stau und Smog sind Alltag. Das Hotel war gut, aber eher ein Gästehaus als Hotel.

Wir sind zum weissen Buddha marschiert, am anderen Ende von Kandy. Von da oben hat man einen sehr schönen Blick. Abends ging es in den Zahntempel, um der Zeremonie beizuwohnen. Es war das übliche Gewühl, aber das ist dort ja normal. Schön wenn man genug Zeit hat. 

In der Umgebung gibt es noch kleinere, aber sehr schöne Tempel. Zu 2 davon haben wir uns per Tuk Tuk fahren lassen. Das war eine sehr gute Idee, da diese Tempel kaum besucht werden und verschlossen sind. Unser Fahrer hat dafür gesorgt, dass sie aufgeschlossen wurden und wir unsere ganz private Führung bekamen. Was besonders im Felsentempel Degaldoruwa eine sehr stimmungsvolle Angelegenheit war. 

Unser Fahrer kam nach ein paar Minuten mit einem älteren, rundlichen und fröhlich lächelndem Mönch im traditionellen orangenen Gewand zurück. Auf seiner Schulter trug er einen gewaltigen goldenen Schlüssel. Mit diesem schloß er das Tor zur Vorhalle des Tempels auf und öffnete es unter lautstarkem knarrendem Protest desselben. Wir durchschritten eine kleine Säulenhalle, schummrig vom hereinfallenden Tageslicht beleuchtet. Ein weiteres Tor wurde aufgeschlossen, der Mönch öffnete es und es klagte qietschend sein Leid ob dieser Störung, gut verstärkt durch die Säulenhalle. Der Mönch ging hindurch, wir folgten ihm in eine kleine, niedrige Höhle.

Es war dunkel und feucht, dann plötzlich ...

schaltete der Mönch das elektrische Licht an. Nunja, die Mystik war etwas dahin, vertrieben durch das wenig schmeichelhafte Licht einer Energiesparlampe. Dafür offenbarte es die Schönheit dieser sorgfältig bemalten Höhle mit ihrem liegendem Buddha. Wirklich großartig. Allerdings war der Preis für die Verriegelung nicht zu übersehen. Die mangelnde Belüftung sorgt für hohe Luftfeuchtigkeit, die der Farbe arg zusetzt.

Der nette Mönch wollte uns einiges erklären, was leider an seinen mangelnden Englisch- und unseren nicht vorhandenen Sinhalakenntnissen scheiterte. So ließen wir das Ganze auf uns wirken und schlugen später in unserem Reiseführer nach.

Wieder draußen zog eine Prozession von Mönchen unter lärmender Begleitung - nennen wir es mal Musik - vorbei. "Unser" Mönch reihte sich ein, winkte fröhlich zum Abschied und der Tross zog unüberhörbar des Wegs. Wir fragten uns, was für ein heiliges Ritual das wohl sein möge und richteten die Frage an unseren Fahrer. Der blickte ehrfürchtig drein und meinte mit ernstem Gesicht: "Die gehen jetzt Mittagessen."

Wir sahen ihn ungläubig an und mussten uns das Lachen verkneifen. Das war schon eine ziemlich spektakuläre Art zum Mittag zu gehen. Tja, andere Religionen, andere Sitten.

Auf dem kleinen Berg über der Höhle stand der alterwürdige Bodhi Baum. Wir statteten ihm noch einen Besuch ab, während unten die Mönche sehr gut hörbar zum Essen gingen. 

Dann wurde die lärmende Stille durch eine sehr große Pilgergruppe gestört und wir fuhren nach Kandy zurück.

In Kandy gibt es einen grossen Park, das Udawattakele Schutzgebiet. Dort kann man gegen ein, nunja, nicht ganz geringes Entgelt spazieren gehen. Es lohnt sich aber. Wir haben es tatsächlich geschafft uns zu verlaufen. Naja, kann ja mal passieren.

Bei Kandy gibt es den Botanischen Garten von Peradeniya. Es ist nicht weit, eine knappe halbe Stunde mit dem Bus. Als Ausländer darf man den 22 fachen Eintrittspreis bezahlen. Sollte man in Deutschland vielleicht auch einführen. (C; 

Dort haben wir uns fast den ganzen Tag aufgehalten. Ein Höhepunkt war sicherlich die gut 1,5 m lange gelbe Schlange, die vor uns in der Farnabteilung über den Weg schlängelte. Und die tausenden Flughunde in den Bäumen.

Von Kandy fuhren wir mit dem hoffnungslos überfüllten Zug nach Hatton. Und nach 2 Stunden Fahrt und 3 Stunden Verspätung von dort mit dem ebenso überfüllten Bus nach Dalhousie. Dieses Dörflein ist der Ausgangspunkt, um auf den Adams Peak zu steigen.

Zur Zeit ist Hauptsaison. Dazu stellte sich heraus, dass der Zeitpunkt unseres Erscheinens etwas unglücklich gewählt war. An Wochenenden, Feiertagen und Vollmondnächten ist dort der Buddha los. Nun war Wochenende, der Montag war Feiertag und Dienstag Vollmond. Wir haben noch nie solche Menschenmassen gesehen.

Im Slightly Chilled G.H. bekamen wir noch ein Zimmer. Es lag am Ortsrand - ja, der Wahnsinn hat Methode - und war auch wieder ein guter Griff. 

Auf Anraten des Chefs, warteten wir mit dem Aufstieg bis zum Montag Mittag. Die Tage davor wanderten wir durch die Teeplantagen bis nach Maskeliya, sprachen mit den Teepflückerinnen - aber nur kurz, dann kam der Aufseher und sie verschwanden schleunigst in den Hängen - und wurden im Vorbeigehen auf einen Kindergeburtstag eingeladen. Wir bekamen Tee und Kuchen und sangen dem Kleinen ein Ständchen.

Den Startpunkt zum Aufstieg Adams Peak zu finden war nicht schwer, immer den Verkaufsbuden und Menschen hinterher. Der Tipp nicht nachts, sondern erst mittags zu starten war gut. Beim Aufstieg kamen uns ein Menge Leute entgegen, oben war es nicht mehr voll und beim Abstieg hatten wir gut Platz und waren teilweise allein unterwegs.

Aber es war eine Tortour. 3,5 Stunden hoch, 8km, 1000m Höhenunterschied, mehr als 5000 ausgetretene, teils kniehohe Stufen. Hilfreiche Geländer gibt es erst ab dem letzten Viertel des Wegs. Trotz der Höhe ist es noch warm, Steffi war erkältet und hatte es doppelt schwer. 2,5 Stunden wieder runter. Der Abstieg geht arg auf die Beine.

Per Taxi ging es zum Bahnhof von Hatton, per Zug nach Ella. Der Zug war wieder voll, aber unterwegs kam der Anschlussbahnhof für Nuwara Eliya. Dort stiegen viele Leute aus und wir hatten Sitzplätze. Die Strecke nach Ella ist ausgesprochen schön, in Fahrtrichtung links hat man die besten Ausblicke.

Ella ist ein kleines Bergdorf, das sehr schön gelegen ist und zum Wandern einlädt. Leider wird das Zentrum gerade durch einen gewaltigen Neubau (vermutlich Hotel) verschandelt. Dadurch wird Ella seinen dörflichen Charakter verlieren, wirklich schade.

Unterkünfte gibt es reichlich, wir entschieden uns für das Forest Paradise G.H. Auch wieder - richtig - am Ortsrand, herrlich im Grünen gelegen. 

In der Nähe gibt es den ziemlich hohen Ravana Wasserfall. Man kann ihn gut mit dem Bus Richtung Wellawaya erreichen. Er ist wirklich sehenswert. Rechts ist ein sehr steiler, schmaler und kaum erkennbarer Trampelpfad, Dort kommt man ungefähr bis zur Mitte hinauf.

Ella hat einen Hausberg, den Ella Gap. Auf der anderen Seite der Schlucht gibt es den Little Adams Peak. Im Vergleich zum grossen Bruder sehr little, aber gut zu besteigen. Da uns besagter grosser Bruder noch in den Knochen steckte, liessen wir den Ella Gap sein und stiegen auf den kleinen Adams Peak. Von da oben kann man sehr schön die Umgebung sehen, sogar den Ravana Wasserfall. Auf dem Weg kommt man  an einem Helipad für das 98 acres Resort vorbei. Gegen 17 Uhr haben die Teepflückerinnen Feierabend und gehen in ihr Dorf. Dort kommt man vorbei, wenn man zum Adams Peak geht. Sie erzählen gern und möchten fotografiert werden. Ein bisschen Geld sollte man in der Tasche haben. Foto gegen Geld, bei ihrem Verdienst ist das in Ordnung würden wir sagen.

In Ella ist ein Besuch im Down Town Rotti Hut Pflicht. Die besten Kottu Rottis zum guten Preis, Bier gibt es auch. Am Besten gleich vorn im Imbiss bleiben, da ist man näher am Geschehen. Wer es ruhiger mag geht nach hinten auf die Bambusterrasse.

Per Bus fuhren wir weiter nach Tangalle. Unser G.H. Chef hatte Sitzplätze reserviert, zum Glück. Die Fahrt dauerte 4 Stunden. 

In Tangalle gönnten wir uns ein kleines Hotel mit Pool, Moonstone Villas. Auch wieder sehr schön.

Tangalle hat viele schöne Buchten, meist ein wenig ausserhalb. Wir haben zu Fuss ein paar abgeklappert und so manche für wirklich schön befunden. Und super zum Baden geeignet.

Abends ging es per Tuk Tuk nach Rekawa zum TCP - Turtle Conservation Project. Dort wird ein mehrere Kilometer langer Strand von einigen Leute überwacht, weil Meeresschildkröten dort anlanden und ihre Eier ablegen. Es war gerade Saison und die Chance gut, die "Kleinen" dabei zu beobachten. So kam es auch und wir durften - gegen Bezahlung eines Betrags von 1000 Rs. pro Nase und von Glühwürmchen umringt - quasi live dabei sein, wie gewaltige Schildkröten für den Erhalt ihrer Spezies sorgten.

Von Tangalle nahmen wir einen Bus nach Matara. Kurzer Stopp und die Tempelinsel gleich gegenüber des Busbahnhofs angesehen. Dann aber schnell zurück, der schwarze Himmel kündigte heftigen Regen an.

Von Matara ging es im strömenden Regen nach Mirissa. Auch dort goss es wie aus Eimern. Wir waren noch gar nicht ganz aus dem Bus raus und schon durch. Per Tuk Tuk suchten wir eine Unterkunft und wurden im Beauty Mount G.H. fündig. Etwas abseits, wieder mitten im Grünen und trotzdem keine 5 Minuten zu Fuss zum  Geschehen.

In Mirissa sollte unsere Reise ausklingen und es konnte wohl kaum einen schöneren Ort dafür geben. Traumhafte Strände, kleine Strandbars, beschauliches Dorfleben. 

Von Mirissa starten Wal-Touren. Die Chance haben wir genutzt und uns bei heftigem Seegang auf den Ozean gewagt. Klatschnass von den Brechern haben wir tatsächlich 3 Blauwale gesehen.

Einen Tag sind wir in den Nachbarort Weligama gefahren. Das hatte eher praktische Gründe, wir brauchten einen Geldautomaten, eine Post und wollten am Bahnhof nach Zügen Richtung Colombo fragen. Aber wenn man schon mal da ist, kann man sich auch umsehen. Wir waren im Tempel, beim Little Rock und natürlich am Strand mit der bekannten Hausinsel Trapopane.

Nachdem die Busse nach Colombo in Mirissa nicht für uns hielten - Mirissa hat keinen Busbahnhof - nahmen wir den nächsten Bus nach Weligama und von dort einen Bus nach Colombo.

Dort angekommen, gaben wir unser Gepäck an der Gepäckaufbewahrung am Bahnhof auf und wollten uns noch etwas umsehen. Doch es zog ein Tropengewitter auf. Wir warteten 1,5 Stunden, es hörte aber nicht auf. Also holten wir unser Gepäck wieder ab und fuhren mit dem Bus Nr. 187 zum Flughafen.

Es war eine scheinbar endlose Fahrt, der übliche Stau und zahllose Stopps sorgten für eine Fahrzeit von 2,5 Stunden. Zweifelhafter Höhepunkt war der Elefantentransport per Tieflader. Der Ärmste war auf der Ladefläche angekettet und stand auf der Gegenspur im Stau. 

Der Bus hielt ein paar hundert Meter vom Flughafen entfernt. Es standen genug Tuk Tuk Fahrer parat, aber wir hatten genug gesessen und gingen zu Fuss. Einmal über die Straße und dann immer gerade aus. 

Die Abflughalle war klein und übersichtlich. Ein paar Souvenirstände, ein kleiner Supermarkt und Geldwechselstände. Hier vertrieben wir uns die restliche Zeit.

Der Rückflug klappte ebenso problemlos wie der Hinflug.



Fazit: Sri Lanka ist auf alle Fälle mindestens eine Reise wert. Es war wirklich schön.





ILJA + Steffi

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